Suchtvorbeugung

Seit 1996 ist die Fachstelle für Suchtvorbeugung an die Sucht- und Drogenberatungsstelle des Caritasverbandes Düren-Jülich e.V. angebunden. Durch die direkte Anbindung der Fachstelle an die Beratungsstelle ist ein interdisziplinärer Austausch zwischen Einzelberatung und Prophylaxe gewährleistet, welches den Transfer gefährdeter Jugendlicher und junger Erwachsener ins Hilfesystem sehr erleichtert.

Aufgrund gegebener Ausrichtung der Drogen- und Suchtpolitik in NRW mit ihren vier Säulen, orientiert sich Suchtprävention – als eigenständiger Bereich der Sucht- und Drogenhilfe – an der vom amerikanischen „Institute of Midicine“ (1994) entwickelten Begriffsdefinition. Demnach werden alle Interventionen, die vor einer manifesten Suchterkrankung erfolgen, als Prävention verstanden.

Ansatzpunkte suchtpräventiver Maßnahmen sind abhängig von der jeweiligen Zielgruppe. Prävention wird somit in nachfolgende drei Kategorien unterteilt: So wird unterschieden zwischen Maßnahmen mit universeller (richtet sich an die Gesamtbevölkerung in Form massenmedialer Verbreitung oder Teilgruppen, bspw. Schulklassen), selektiver (einzelne Zielgruppen, die ein erhöhtes Suchtrisiko aufweisen, ohne bereits schon Krankheitssymptome entwickelt zu haben, bspw. Kinder aus suchtbelasteten Familien oder Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten) und indizierter(richtet sich an Risikoindividuen, d.h. Personen mit Auffälligkeiten, ohne dass jedoch die diagnostischen Kriterien einer Abhängigkeit gegeben sind) Ausrichtung.

Die Präventionsforschung zeigt auf, dass Prävention nicht nur sinnvoll, sondern zugleich auch erfolgreich sein kann. Hierfür bedarf es der Berücksichtigung nachfolgender Qualitätskriterien:

  • frühzeitiges Einsetzen von Aktivitäten,
  • langfristige Ausrichtung der Maßnahme
  • kontinuierliche Durchführung
  • zielgruppenspezifische und lebensweltorientierte Angebote

Dabei darf Suchtprävention nicht als die Aufgabe Einzelner verstanden werden! Suchtprävention ist vielmehr eine multidimensionale Querschnittsaufgabe, die nur durch ein gemeinsames Handelns zu bewältigen ist. Daher ist ein vernetztes und koordiniertes Vorgehen aller Akteure von besonderer Bedeutung.

Innerhalb unterschiedlicher Arbeitsfelder übernimmt die Fachstelle für Suchtvorbeugung nachfolgende Aufgaben:

  • Aus- und Fortbildung von Multiplikatoren aus Kindergarten, Schule, Jugendarbeit und Betrieben.
  • Präventionsberatung für pädagogische Fachkräfte.
  • Informationsveranstaltungen für Eltern und sonstige interessierte Bürger/innen
  • Entwicklung und Erprobung von Konzepten zur Suchtvorbeugung.
  • Initiierung und Unterstützung öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen mit suchtvorbeugender Zielsetzung.
  • Entwicklung/Durchführung/Begleitung von Präventionsprojekten, Projekttagen oder Aktionstagen im schulischen und außerschulischen Kontext.
  • Unterrichtsbesuche in Schulklassen.